Kampf den Katzenhäufchen

Die gut sozialisierte Hauskatze ist an feinkörniges Granulat in ihrem heimischen Katzenklo gewöhnt … deshalb finden die Katzen aus der Nachbarschaft unsere Kieswege mit dem kleinperligen Rheinkies ideal, um bei regelmäßigen Besuchen ihre Häufchen auf unseren Wegen wenigstens notdürftig zu verscharren. Wenngleich es uns immer gelingt, die kleinen Kieshügel rechtzeitig zu entdecken und die Hinterlassenschaften der Katzen zu entsorgen, ist die Angelegenheit einfach eklig. Unser Tipp: Die feinen Nasen der Stromer finden ihrerseits offenbar den für Menschennasen kaum wahrnehmbaren Säure-Geruch von Kaffeeprütt eklig. Also heißt es jetzt bei Büsgens, den Kaffeesatz und Espresso-Puks zu sammeln, und gelegentlich (ca. alle zwei Wochen) auf den Kieswegen auszustreuen. Nach kurzer Zeit sind die bräunlichen Streusel eingewaschen und verschwunden, die Katzen bleiben dem Bereich des Gartens, in dem der Kaffeeprütt verstreut ist, längere Zeit fern.

 

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Leben mit Kamerad Maulwurf

... oder: Wie werde ich den Maulwurf wieder los?

 

Viele Ratgeber zu diesem Thema wollen etwas verkaufen. In unserem Fall nützten die gekauften Dinge aber leider wenig bzw. gar nicht. Das haben wir probiert:   vier Geruchsmittel,   drei Krachmacher  zwei Fangmethoden,  ein altes „Hausmittel: das Einschlämmen

 

Die Geruchsmittel

Angeblich hat der Moll eine sehr empfindliche Nase. Also gräbt man vorsichtig die Gangöffnung unter dem Maulwurfhügel frei und legt eine Stinkbombe hinein. Karbid, Hundehaare, Buttersäure und ein chemisches Mittel waren bei uns nacheinander im Einsatz. Ohne eine erkennbare Wirkung. Am schlimmsten war der Buttersäureangriff. Ein widerlicher Gestank weht durch den Garten und das nicht nur tage- sondern gleich wochenlang. Der Maulwurf aber gräbt fröhlich schon ein oder zwei Stunden später einen neuen Hügel – und zwar einen Meter neben dem mit Buttersäure verschlossenen Gang. Und dann noch viele weitere daneben.

 

Die Krachmacher

Angeblich liebt der Maulwurf eine ruhige Umgebung. Also rammt der nervöse Gartenfreund Geräuscherzeuger in den Boden. Wir hatten erst einmal solarbetriebene (günstige) Exemplare in der Erde. Ohne Wirkung. Dann kamen die teuren batteriebetriebenen Spieße mit niederfrequenten Schallwellen in den Boden. Vielleicht hatte unser Maulwurf ja einen Geburtsfehler und ist schwerhörig zur Welt gekommen. Denn selbst in unmittelbarer Nähe der Spieße buddelte er vollkommen ungestört einen Haufen nach dem anderen. Schließlich kamen noch einmal richtig laute, wieder solarbetriebene Kracherzeuger zum Einsatz. Das war aber mal richtig laut. Und bald auch so nervig, dass wir diese Methode eher als Vergrämungsmittel für Gärtner als für Maulwürfe angesehen und folglich aufgegeben haben. Trotzdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass Aktivitäten im Garten unseren kleinen unterirdischen Freund von weitere Grabungstätigkeiten vorübergehend abhalten. Der Benzinrasenmäher, das häufige Begehen und unser Hund bilden offenbar eine gewisse Hemmschwelle.

 

Die Fangversuche

Wir dachten: wenn der Maulwurf sich nicht vertreiben lässt, dann fangen wir ihn eben ein und deportieren ihn an eine weit entfernte Stelle. Man kann sich tatsächlich einem Maulwurfhügel vorsichtig nähern, während er noch aufgeworfen wird. Mit dem Spaten einzustechen und den kleinen Kameraden zutage zu fördern, erfordert aber ziemlich viel Übung, sehr viel Glück oder beides. Uns ist das jedenfalls keinmal gelungen.

So kam eine Maulwurflebendfalle zum Einsatz. Unser Nachbar hat es mit einer schwarzen Röhre mit zwei Klappen versucht, wir hatten eine Falle im Einsatz, die aus einem tiefen Holzkasten bestand, in den der Moll fallen oder springen sollte, wenn er die leckeren Regenwürmer am Boden riecht, die wir listig dort deponiert hatten. Mindestens zweimal ist er dort gewesen und hat haufenweise Erde in das tiefe Loch geschaufelt. Hineingefallen ist er aber nicht. Nach vier Wochen haben wir auch diesen Versuch beendet.

 

Das alte Hausmittel

Nachdem etwa ein Jahr lang alle Versuche, den Erdwühler loszuwerden, erfolglos blieben, haben wir seine Anwesenheit endlich akzeptiert (Chapeau, kleiner Maulwurf). Nur die hässlichen Erdhügel wollten wir gerne vom Rasen entfernen und so kamen Schaufel, Eimer und Wasserschlauch zum Einsatz. Die aufgeworfene Erde lässt sich fast immer vollständig in das Gangloch zurückspülen. Wenn die auf dem Gras zurückbleibenden Erdreste danach mit dem Wasserschlauch abgespritzt werden, ist fast nichts mehr zu sehen. Das geht auf Anhieb erstaunlich gut. Im Winter muss man nur wegen des sehr feuchten Bodens etwas vorsichtiger mit dem Wasser umgehen, sonst wird es recht matschig um das Gangloch herum.

Und plötzlich war Ruhe. Für einige Monate. Gut, dachten wir, jetzt hat die Katze oder der Bussard den Maulwurf erwischt. Irgendwann kamen aber doch wieder zwei Hügel. Nach dem Einschlämmen herrschte wie zuvor für viele Monate Ruhe. Waren wir das etwa durch das Einschlämmen? Wir konnten es kaum glauben. Aber nachdem jetzt an einem halben Tag sechs neue Hügel entstanden und nach schneller Beseitigung schon wieder Ruhe ist, glauben wir allmählich wirklich, dass es unseren kleinen Freund stört, wenn die Erde in seine unterirdische Behausung zurückgespült wird. Der Moll zieht sich offenbar erstmal zurück.

 

Nachtrag: der Maulwurf ist weg!

 

 

 

Im Winter und Frühjahr kam unser kleiner Freund dann doch noch einige Male und recht schnell nach dem Einschlämmen zurück. Nun war zu dieser Zeit aber auch unser Nachbar mit schwerem Stemmhammer und Meißeln stundenlang aktiv. Hartnäckig spülten wir weiterhin die aufgeworfene Erde in die Gänge.

 

Als zusätzliche Maßnahme wurden aber auch zwei batteriebetriebene Krachmacher, die zuvor in lockerer Erde vollkommen nutzlos waren, neu gesetzt und diesmal in sehr festen und schweren Lehmboden gehämmert. So überträgt sich der Schall offenbar doch ganz gut im Erdreich. Jedenfalls ist unser kleiner Freund recht bald verschwunden. Wir meinen den Maulwurf. Der Nachbarn testet die Lebensdauer seiner Stemm- und Meißelgeräte noch immer – wenn auch nicht täglich.